Radioandachten auf Charivari 98,6 im Mai 2015 (Serie: Eissorten)

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Montag: Erdbeere

Guten Morgen,
ich liebe Erdbeereis! Nicht mal so sehr wegen des Geschmacks als solchem, sondern wegen der Erdbeer-Erinnerungen, die dabei im Kopf entstehen! Wie das war, als Kind mitten zwischen den Erbeersträuchern zu sitzen und genüsslich eine rote Erdbeere nach der anderen in den Mund zu schieben… so viele, wie ich will … ein Genuss, ein kleines Paradies im Garten meiner Eltern.
Ich nasche ja immer noch gerne Erdbeeren, am besten direkt im Garten, oder zumindest aus einer großen Schüssel. Erdbeeren, so richtig aus dem Vollen schöpfen – Fülle erleben. Wo hat man das als Normalbürger denn sonst?
Erdbeeren naschen, Erdbeereis schlecken. Der Geschmack sagt mir: `Mensch, du hast es doch eigentlich wirklich gutA. In einem Psalm der Bibel heißt es: Schmeckt und seht, wie freundlich der Herr istA – Ja, beim Erdbeereis ist das so ein Moment, in dem ich trotz mancher Sorgen spüre: Gott meint es doch gut mit uns!
Einen guten Tag wünsche ich Ihnen

Dienstag: Zitrone

Guten Morgen,
mögen Sie Zitroneneis? Mehr als eine Kugel würde ich nie wollen; so ein Zitroneneis ist halt doch ziemlich sauer. Wobei man ja sagt: Sauer macht lustig – und da ist wirklich etwas dran! Wenn das sauere Eis die Mundwinkel nach oben zieht, dann sieht man nicht nur aus wie ein Smiley, sondern automatisch wird auch die Stimmung besser! Das ist so in uns Menschen drin; das ist irgendwie im Gehirn so programmiert. Das wunderbare daran ist, dass es auch ohne Eis funktioniert! Wenn sie jetzt mal breit lächeln, dann verändert sich etwas! Merken sie es, sie haben es doch bestimmt mal ausprobiert – oder? Es klappt nicht immer, aber öfter als man vermuten mag.

Probieren Sie es einfach mal aus. Wenn sie wieder an der Supermarktkasse in genau der Schlange stehen, bei der überhaupt nichts vorwärts geht … und Sie spüren, wie Ihre Laune in den Keller geht – dann denken Sie einfach an Zitroneneis!A Lächeln Sie breit vor sich hin, und spüren Sie: So schlimm ist es ja doch nicht – wenn die 8 Minuten Warterei an der Kasse der schlimmste Schicksalsschlag das heutigen Tages war, dann sind Sie eigentlich ziemlich gut weggekommen.

Einen guten Tag wünsche ich Ihnen

 

Mittwoch: Pistazieneis

Guten Morgen,
Auch heute Morgen geht die Andacht über eine Eissorte.Das Pistazieneis ist heute an der Reihe – also so ein richtig gutes, bei dem einem das Pistazienaroma im Mund fast bis zu den Ohren hochflutet.
Bei diesem Geschmackserlebnis geht für mich die Sonne unter! In meiner Phantasie wird es Abend, ich sitze daheim auf dem Sofa, höre meine Lieblingsmusik, auf dem Tisch steht ein vollmundiger Rotwein und ich knabbere in aller Ruhe eine Tüte Pistazien.
Das ist sowas von total entspannt ‑ „richtig gechillt“ würde mancher sagen.
Einfach da sein, und ohne Hetzerei eine Nuss nach der anderen öffnen.
Ganz im hier und jetzt, zwischen drin ein Schlückchen Wein.
Beim Pistazieneis bleibt bei mir die Zeit stehen.

Jesus hat gesagt: Sorge dich nicht um den morgigen Tag, mach dich nicht schon heute wegen morgen verrückt. Vertraue, dass Gott dich auch morgen nicht vergisst. Probieren sie es einfach mal: Pistazieneis – entspannteste , das gechillteste Eis der Welt.
Einen guten Tag wünsche ich Ihnen

Donnerstag: Vanilleeis

Guten Morgen,
sie ist die Königin aller Eissorten: Die Kugel mit Vanilleeis. Farblich kommt sie eher unscheinbar daher. Aber wenn man die Kugel genussvoll schleckt, dann merkt man: Das Vanilleeis hat den interessantesten Geschmack von allen ‑ eben so etwas ganz feines, elegantes und edles.
Es ist nicht umsonst die beliebteste Eissorte in unserem Land. Wenn ich dann meinen Kindern eine Vanilleschote zeige ist sie Verwunderung groß: Was? Aus diesem hässlichen, schwarzen verschrumpelten Stängel soll etwas leckeres werden? Dieses komisch dunkle Zeug innendrin soll gut schmecken? Wie? … die paar Krümelchen sollen es schaffen, dass zwei Kilo Eis nachher nach Vanille schmecken?
Man könnte vermuten, dass es Gott mit Absicht gemacht hat: So ein wunderbares und kraftvolles Aroma in so einer unansehnlichen Schote zu verstecken. Vielleicht wollte er, dass wir mal wieder merken: Es zählt nicht immer das Große und Schöne und Prachtvolle. Die eindrücklichsten Entdeckungen erwarten uns meist bei den kleinen und unauffälligen Menschen und den Dingen Weil wie sie allzuoft übersehen und einfach maßlos unterschätzen.
Einen guten Tag wünsche ich Ihnen

Freitag: Schokolade

Guten Morgen,
in meiner Andachten-Reihe über die verschiedenen Eissorten komme ich heute zum Schokoladeneis. Das ist ja ohne Zweifel ein Renner in der Eisdiele. Kürzlich hab ich mal wieder so eines genussvoll geschleckt und überlegt: Ob die Kinder und Jugendlichen, die die Kakaobohnen für dieses Eis in Südamerika geerntet und verarbeitet haben, auch manchmal Schokoladeeis naschen?
Können die sich das von ihrem Löhnen überhaupt leisten?
Wollen die das überhaupt essen, oder erinnert es sie zu sehr an ihre ungerechten Arbeitsbedingungen?

In unserer globalen Welt ist manchmal sogar so ein unschuldiges Schokoladeneis ein Hinweis aus das, was auf unserem Planeten nicht in Ordnung ist. Unsere schönen Konsumprodukte und die Bedingungen, unter denen sie irgendwo hergestellt werden – das passt nicht zusammen.
Das Schokoladeneis jetzt mit schlechtem Gewissen runterzuwürgen ist auch keine Lösung – aber nur mit der Schulter zu zucken wird der Sache auch nicht gerecht.
Mir schmeckt dass Eis immer noch. Vielleicht auch, weil ich inzwischen ein paar Projekte unterstütze, die Menschen in diesen Ländern helfen.
Ich kann nicht die ganze Welt verändern – aber ich kann mich verändern, und meinen Umgang mit dieser Welt.
Und das fängt vielleicht schon beim Einkaufen vom Schokoladeneis an.
Einen guten Tag wünsche ich Ihnen

Samstag: Salamieis

Guten Morgen,
das letzte Eis meiner Eissorten-Andachtenreihe ist aber auch wirklich das Letzte: Salamieis! Eine Bekannte hat mir davon erzählt: In München in so einer Schickimicki-Eisdiele hat sie sich mal belastschern lassen und es probiert … und war bedient.
Eine cremige Salami-paste zum lutschen auf einer Eiswaffel – das ist halt doch ein rechter Quatsch. Vermutlich ist das eher ein Werbe-Gag als ein ernstzunehmendes Eis. Aber die Leute gehen hin, weil es da eben so etwas Extravagantes gibt, probieren es einmal aus und schleichen irritiert und enttäuscht davon: Es war halt doch `nix Gscheits –
Aber man muss es halt mal probiert haben. Muss man wirklich?

Beim Eis ist das ja recht harmlos. Aber in vielen anderen Bereichen des Lebens wird das gleiche Spiel gespielt. Da wird die Neugier der Leute, ihr Vertrauen und ihre Sehnsüchte genutzt. Mit großem Tamatam wird einem das Paradies, der Mega-Erfolg, das große Chance des Lebens verheißen – aber am Ende war´s doch nur heiße Luft.
Da haben viele Leute schon mächtig Lehrgeld gezahlt und auch seelische Wunden davongetragen.

Unsere Faszination für das neue, das glitzerende, das `noch nie dageweseneA – damit lässt sich eben viel Geld machen. Muss man da wirklich alles probiert haben? Reicht es nicht manchmal auch, ein bisschen genauer hinzuschauen um zu merken, dass da etwas nicht stimmt? Unser Gott hat uns Menschen freundlicherweise mit einem scharfen Verstand ausgestattet manchmal müssten wir ihn einfach nur gebrauchen
Ein schönes Wochenende wünsche ich ihnen.

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