Anspiel und Predigt: Der Edelstein bist du! (Symbolpredigt) 15. Juli 2012

edelsteinBeobachten wir drei Goldschürfer bei der Arbeit! Mal sehen, was sie entdecken. Manchmal ist eben nicht nur das Goldnugget von Wert. Denn Jeder von uns ist ein Edelstein.

Szene: Auf Steinsuche

Drei Goldschürfer: Imke , Bernd und Alex: Alle drei stehen mit ihren Goldwasch-Schalen da und lassen die Wasser-Sand-Mischung kreisen.

Imke: Manometer, jetzt sitzen wir hier schon seit Stunden und schürfen Gold. Und immer noch nichts gefunden!

Alex: Wirklich, es ist zum Verzweifeln! Aber schon gar nichts! Nur Sand!

Bernd: Nur nicht aufgeben! Irgendwann …. ja irgendwann kommt bestimmt der Tag an dem wir  auf eine riesige Goldader stoßen! Und dann sind wir reich.

Imke: Wenn wir so lange durchhalten. Das ist ja ein Elend, diese Sucherei: Und immer wieder: Nichts als Sand!

Alex: Vielleicht sollten wir uns nicht auf Gold, sondern auf Sand spezialisieren … da haben wir viel mehr davon…

Bernd: Ha! Ich habe was! Ich habe was!

Imke/Alex: Yeah! Fund! Zeig her!

Bernd: Moment …. schaut (hebt Schotter hoch) äh sieht aus, wie … wie … naja, ist wohl doch bloß ein Schotterstein. War wohl nichts. Weg damit!

Imke: Halt! Schmeiß den nicht weg. Der passt doch zu dir!

Bernd: Was soll das jetzt heißen?

Imke: Weißt du, irgendwie hast du ja auch deine Ecken und Kanten … im übertragenen Sinn. Eben wie so ein Schotterstein

Bernd: Jetzt weiß ich, was du meinst! „Menschliche Schottersteine” – solche Leute gibts ja wirklich: Ein Mensch mit Ecken und Kanten. Manchmal ein unbequemer Zeitgenosse, mit dem nicht jeder zurecht kommt. Oft hat so ein menschlicher Schotterstein einen recht sturen Kopf, lässt sich nicht so einfach passend machen. Er eckt bei Anderen an. Übrigens: So scharf  wie die Kanten eines Steines ist sein Urteil. Manchmal wohl auch zu hart, so dass er andere damit verletzen kann. Solche Menschen werden oft respektiert, geliebt nicht unbedingt.

Alex: (ironisch) Na super!

Bernd: Warte doch! Gott wird sich schon etwas dabei gedacht haben, wenn er menschliche Schottersteine geschaffen hat. Ich denke: Wir brauchen solche kantigen Querdenker auch in unserer menschlichen Gemeinschaft. Es kann sein, dass ihre kritische Art uns hie und da davor bewahrt alles zu einfach und zu glatt zu betrachten. Oft genug haben die Querdenker mehr bewirkt als die Jasager! Ja, und wenn Gott sie so geschaffen hat, verdienen es auch diese Dickschädel, dass wir sie als Geschwister annehmen, und versuchen, sie wertzuschätzen.

Alex:  Naja, wenn ich so drüber nachdenke, könnte da was dran sein. Also wenn ich überlege, was ich so an menschlichen Schottersteinen so erlebt habe ….

Imke: Ha! Ich habe auch was! Ich hab nen Stein!

Bernd/Alex: Yeah! Fund! Zeig her!

Imke: (hält ihren Kiesel hoch) Da isser!

Bernd/Alex: (enttäuscht) Kieselstein – nix wert – vergiss es!

Imke: Seid doch nicht so negativ! Im Vergleich zu deinem Schotterteil fasst der sich schon ganz anders an – eben ein Kieselstein. Wunderbar glatt, die Kanten, die da einst waren, sind durch die Jahrhunderte im Fluss abgeschliffen. Er fühlt sich angenehm an, es macht Spaß, ihn in der Hand zu bewegen. Seine Farbe ist angenehm hell, fast weiß, kaum eine Verfärbung ist zu erkennen. Ein echter Saubermann unter den Steinen.

Alex: Naja: Weiß, glatt, rund – und das wars. Langweilig!

Imke: Aber das gibs im Leben doch auch! Wir leben immer mit anderen Menschen zusammen.  Täglich haben wir miteinander zu tun, reiben uns aneinander, setzten uns auseinander, prallen aufeinander. So etwas geht nicht spurlos an uns vorüber. Oft knirscht es, manchmal erwischt uns ein harter Schlag und unerwartet büßen wir so manche Kante ein. Und so wird man mit der Zeit glatter und auch etwas angepasster. Man kann ja nicht immer nur rumstreiten. – Mir gefällt mein Kieselstein. – Wir brauchen auch Leute, die das Talent haben, mit anderen gut auszukommen!

Bernd: Ja,da ist natürlich etwas dran…

Alex: Ha! Ich habe auch was! Boah ist der toll!

Imke/Bernd: Yeah! Fund! Zeig her!

Alex:  Nö … mach ich nicht!

Imke: Komm schon, stell dich nicht so an!

Alex: … ok … aber erst …erst …lassen wir mal unsere Kindergartenkinder etwas singen.

 

Lied der Kindergartenkinder

 

Ansprache: Der Halbedelstein

Liebe Kinder, liebe Erwachsene

Meinen beiden Goldschürfern habe ich jetzt schon meinen Stein gezeigt. Und jeder von Ihnen und euch hat jetzt auch so einen Edelstein. Ganz unterschiedlich sind sie und kommen aus ganz verschiedenen L ändern. Jeder Stein hat seinen eigenen Namen..
Der lilafarbene Amethyst, der grüne Amazonit mit seinen manchmal wölkchenförmigen Einsprengseln, oder der gleichfarbige grüne Malachit, der durch seine Streifenzeichnung zu erkennen ist. Das Tigerauge mit seinen edel glänzenden braunschillernden Streifenmuster, der roséfarbene durchscheinende  Rosenquarz, der Jaspis, er oft bunte Landschaften erkennen lässt. Oder ganz elegant der nachtschwarze Obsidian. Naja falls sie glauben einen Diamanten vor sich zu haben, ist́s wahrscheinlich Quarz oder ein Topas.

Nicht ohne Grund haben Menschen diesen Steinen Namen gegeben. Damit drücken sie aus, dass diese Steine etwas besonderes haben. Jede Art von ihnen hat ihre Eigenheiten und je eigenen Reize. Geschliffen, wie sie hier sind, liegen sie angenehm, glatt in der Hand. Sie laden ein, sie näher zu betrachten, und vielleicht auch ein wenig zu bewundern.

Mal den eigenen Edelstein bewundern

Das wollen wir jetzt mal tun. und zwar in 2 Schritten:
Erstens: Schaue dir 60 Sekunden lang deinen Stein genau – sehr genau – an und entdecke seine Besonderheiten. Und dann schnapp dir einen Nachbarn und erzähle ihm und zeige ihm, was das Besondere an deinem Stein ist. Und natürlich will dir dein Nachbar auch sagen, was er entdeckt hat. Darum ist dann auch er dran. Und damit wir nicht lange rumstreiten, wer anfängt: Der Jüngere fängt an.

~ Jetzt also erst mal 60 Sekunden: Entdecke deinen Stein. ….
~ Jetzt erzählt der Jüngere dem Älteren seine Entdeckungen …
~ Und jetzt andersrum. …

Du bist einzigartig!

Liebe Gemeinde
Sie sind schön und es macht Freude sie anzusehen. So werden sie seit jeher gerne in Schmuckstücken verarbeitet. Man kann sich fast in sie verlieben. Jeder von ihnen ist unvergleichlich, jeder hat sein eigenes Muster, seine Struktur und seine Art zu glänzen.
So, als hätte Gott als Schöpfer jedem dieser Steine seinen eigenen Fingerabdruck verliehen.

Edelsteine – passt das nicht auch gut zu uns Menschen?
Jeder von uns ist etwas Besonderes. Jeder hat seinen Namen, seine einzigartigen Eigenschaften. Aus der Ferne sehen wir oft sehr ähnlich aus, erst wenn ich einen Menschen näher kennenlerne, spüre ich seine Einzigartigkeit, erkenne das individuelle Muster seiner Persönlichkeit.
Und ähnlich wie bei einem halbtransparenten Rosenquarz, entdecke ich mehr interessante Details, je länger ich ihn betrachte.
Wir Menschen als einmalige Schmuckstücke Gottes; als Halbedelsteine.
Und manchmal müssen wir uns auch Zeit nehmen, um die ganze Schönheit eines Menschen zu erkennen: Seine Stärken, seine Begabungen, seine besonderen Wesenszüge, die springen uns nicht sofort ins Auge – da braucht man Zeit und Liebe und Geduld. Einen Menschen als Edelstein zu entdecken, dazu brauchen wir Zeit, so wie unsere drei Goldschürfer geduldig ihre Schüsseln kreisen lassen – bis ihnen irgendwann das ganz besondere ins Auge fällt.

Diese Edelsteine sind geschliffen. Mehrere Wochen waren sie in einer großen Trommel mit feinem Sand und wurden so schön glatt geschliffen und glänzen nun ganz prächtig. Wir sehen: Nicht jeder glatt geschliffene Stein ist automatisch langweilig.

Du musst nicht makellos sein

Und einige von ihnen haben tatsächlich die eine oder andere Kante erhalten. Und das ist ja gut so: Denn wir brauchen sie ja auch, die „kantigen Typen”.

Da fällt mir noch etwas anderes auf: Ganz viele dieser Edelsteine haben auch irgend eine kleine Macke. Ein feiner Riss,  ein Fleck, der da nicht hingehört,  ein abgebrochenes Eck, eine Delle….
Wir als menschliche Edelsteine haben auch so unsere Macken. Wir sind auch nicht perfekt. Mancher hat kleine Schwächen, die ihm selber furchtbar auf die Nerven gehen. Der andere kämpft mit einem großen Handycap, und schlägt sich wacker durch.Oder man hat einen Fehler, der einem selbst kaum auffällt – aber die anderen leiden unter der Meise, die man hat.

Gott hat uns nicht als perfekte Diamanten geschaffen.
Er wollte uns bunter und vielfältiger.
Er wollte uns nicht makellos, ihm war wichtiger, dass wir bei unseren Schw ächen ihn bitten, uns zu helfen und uns zu vergeben.

Liebe Kinder, liebe Erwachsene,
nehmt heute diesen Stein mit. Als Erinnerung. Nicht als Erinnerung an den heutigen Vormittag – viel eher als Erinnerung daran, dass du selbst ein Edelstein Gottes bist
– als echtes Einzelstück mit Besonderheiten, die nicht jeder sofort entdeckt (und manchmal brauchst du selbst ein paar Jahre, um dich selber wirklich zu entdecken).
– als einer, der wunderbar ist, aber dennoch nicht perfekt sein muss.

Und dass das Gleiche nicht nur für dich gilt, sondern auch für deine Kinder, deine Eltern und deine Nachbarn.

Amen

Praktische Hinweise
Halbedelsteine können Sie relativ günstig erwerben. Vor allem dann, wenn Sie nicht dort kaufen, wo Sie als besondere Souvenirs oder als „Heilsteine“ vermarktet werden.
Beim Einkauf online sollten Sie genau darauf achten, wie groß die angebotenen Steine sind!

Für Gottesdienste sind 2-3 cm gut zu verwenden und vom Preis her sehr erschwinglich. (Bestell-Link: 1 kg Trommelsteine 1-3 cm ) Da kommen sie auf ca 16ct/Stein.

Beeindruckender sind die Größen 3-5 cm (Bestell-Link: 1 Kg Trommelsteine 3-4 cm). Allerdings bekommt man da bei 1 KG Bestellmenge nur etwa 25 Steine. So müssen sie etwas tiefer in die Tasche greifen, um alle Gottesdienstbesucher zu versorgen. Da kommt man schnell auft 90ct/Stein.


 

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Ein Kommentar

  1. Pingback:Predigt mit Anspiel anläßlich eines Sport-Gottesdienstes: "Wenn Viola Fiesel foult" (Lukas 6, 36-42) 27. Juni 1999 | Pastors-Home reloaded

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